15 Die Israeliten waren traurig, weil der HERR einen Stamm aus ihrer Mitte gerissen hatte. 16 Die Ältesten des Volkes sagten: »Wie sollen wir den überlebenden Männern Benjamins Frauen verschaffen? In ganz Benjamin ist keine Frau am Leben geblieben. 17 Der Landbesitz der Überlebenden ist ja noch da, und es darf kein Stamm in Israel aussterben. 18 Aber unsere Töchter können wir nic ht an sie verheiraten, denn alle Israeliten haben feierlich erklärt: 'Fluch über jeden, der einem Mann aus Benjamin eine Frau gibt!'« 19 Nun wurde aber jedes Jahr in Schilo ein Fest zu Ehren des HERRN gefeiert. - Schilo lag nördlich von Bet-El, östlich der Strasse von Bet-El nach Sichem und südlich von Lebona. - 20 Die Ältesten Israels sagten deshalb zu den überlebenden Männern Benjamins: »Legt euch in den Weinbergen auf die Lauer, 21 und wenn ihr die jungen Mädchen von Schilo zum Festtanz kommen seht, dann stürmt hervor, und jeder raubt sich eines von ihnen als Frau. Nehmt sie mit in euer Stammesgebiet. 22 Wenn aber ihre Väter oder Brüder kommen und sich bei uns darüber beschweren, dann werden wir zu ihnen sagen: 'Lasst ihnen die Mädchen; tut es uns zuliebe! Wir konnten durch die Bestrafung von Jabesch nicht jedem eine Frau verschaffen. Ihr macht euch auch nicht schuldig, wenn ihr sie ihnen überla ss t; denn ihr habt sie ihnen ja nicht freiwillig gegeben.'« 23 Die Männer Benjamins befolgten den Rat, und jeder raubte sich aus den tanzenden Mädchen eines und machte es zu seiner Frau. Dann kehrten sie zu ihrem Erbbesitz zurück, bauten die Städte wieder auf und wohnten darin. 24 Die Männer von Israel aber gingen auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe, zu dem Erbbesitz, der ihm zugewiesen worden war. 25 Es gab zu jener Zeit noch keinen König in Israel, und jeder tat, was er wollte.